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Gendern in Texten – Teil 2: Der sprachliche Gebrauch

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Gendern im sprachlichen Gebrauch kann ganz einfach und unkompliziert sein. Um sprachliche Stolperfallen zu vermeiden – sowohl gesprochen als auch geschrieben – bieten wir Ihnen hier einen kleinen Leitfaden. Vorab sollten Sie überlegen, was Sie in Ihren Texten ausdrücken wollen: Möchten Sie alle Geschlechter bewusst sichtbar machen oder wollen Sie eine möglichst neutrale Sprache verwenden? Wenn die geklärt ist, können Sie zwischen diesen beiden Modellen, bei denen es wiederum mehrere Möglichkeiten in der Ausdrucksform gibt, wählen. Geschriebene Sprache: Geschlechter sichtbar machen – die geschlechtergerechte Personenbezeichnung: Hier werden beide Geschlechter genannt, also die männliche UND die weibliche. In der geschriebenen Sprache gibt es hierzu mehrere Optionen – wir alle kennen Sie: Kolleginnen und Kollegen, jede und jeder Kolleginnen/Kollegen Mitarbeiter/-innen, Direktor/-in Lehrer(innen), Kolleg(inn)en, Lehrer(in) – wobei die Einklammerung der weiblichen Form immer weniger zu sehen, ist, da dadurch der Eindruck entstehen kann, dass die feminine Form zweitrangig sei. Amtlich nicht abgedeckt, aber häufig gesehen sind auch folgende Formen: mit Genderstern (Asterisk): Schüler*innen mit Binnen-I (wortinterne Großschreibung): SchülerInnen mit Gender-Gap (Unterstrich; Doppelpunkt): Schüler_innen; Schüler:innen mit Schrägstrich ohne Ergänzungsstrich: Schüler/innen Bei Wortpaare, bei denen sich ein Vokal ändert, werden die Wörter ausgeschrieben, wie z. B. Arzt/Ärztin, Bauer/Bäuerin, Anwalt/Anwältin Bei der Substantivierung erkennt man das Geschlecht am Artikel, geschlechter­neutral ist hierbei nur die Pluralverwendung. der Sporttreibende und die Sporttreibende à Plural: die Sporttreibenden Neutralisierende Sprache Die etwas kompliziertere Sprachgestaltung bietet die neutralisierende Sprache. Sie mag manchmal etwas steif wirken, wird aber vor allem dann verwendet, wenn man wirklich neutral, niemanden ausgrenzend, formulieren möchte. Hierbei werden nur geschlechtlich unbestimmte Personenbezeichnungen und Formulierungen verwendet, die keinen Bezug zum Geschlecht, bzw. Gender der gemeinten Personen herstellen. Sprachlich kann neu benannt oder umformuliert werden. Das ganze am Bespiel, um „Lehrer und Lehreinnen“ durch sexusindifferente Personenbezeichnungen, Bsp.: Lehrpersonen durch substantivierte Partizipien oder Adjektive, Bsp.: Lehrenden durch Sachbezeichnungen, Bsp. Lehrkräfte durch …

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Gendern

Gendern in Texten – Teil 1: Warum überhaupt gendern?

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Das Thema „Gendern“ polarisiert – kommt man darauf zu sprechen, haben sehr viele ganz schnell eine klare Meinung. Die einen halten es für Humbug, von Verhunzung der deutschen Sprache ist die Rede, von sprachlicher Überkorrektheit, welche die Gleichberechtigung von Männern und Frauen auch nicht voranbringt – es ist nervig und übertrieben. Andere sehen darin eine gute Chance, die Rolle der unterschiedlichen Geschlechter zumindest sprachlich auf ein Niveau anzugleichen und die Wahrnehmung an ein selbstbestimmtes, gleichberechtigtes Leben zwischen den Geschlechtern zu stärken. Einer Studie des Rheingold Instituts in Kooperation mit der Employer-Branding-Agentur Castenow zufolge halten 44 Prozent der Befragten die Führung einer Diskussion für wichtig und gerechtfertigt, insbesondere junge Frauen sehen im (sprachlichen) Gendern einen wichtigen Ansatz, da sie die „Ansprüche auf Gleichberechtigung“ noch lange nicht erfüllt sehen. Allerdings gaben die Befragten auch an, dass vielen der Sinn und die Absicht des Genderns nicht klar sei und dass das Gendern schnell zum „Stellvertreterkrieg für gesellschaftliche Gaps“ werde. (Quelle: planung&analyse) Aber wie korrekt gendern? Wirkt und verändert die sprachliche Angleichung auf unser Denken? Diesen und weiteren Fragestellungen möchte ich in meinen Beiträgen auf den Grund gehen. Das Phänomen Gendern soll hier zunächst definiert werden, über Forschungsergebnisse wird berichtet, sowie  Vor- und Nachteile erörtert werden. Im letzten Beitrag werden dann konkret Hilfestellungen und Lösungsvorschläge mit zahlreichen Beispielen gegeben.

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DUETT – Vermittlung zu Teilzeitausbildungsplätze für Alleinerziehende

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Dass es Alleinerziehende und Menschen, die Familienangehörige pflegen, meist schwer haben, (wieder) in der Berufswelt Fuß zu fassen, ist kein neues Phänomen. Kein anderes Familienmodell ins in Deutschland so sehr von Armut bedroht, wie Haushalte, die aus einer erwachsenen Person plus Kind(er) besteht – 40,5 % dieser Haushalte sind von relativer Einkommensarmut betroffen.[1] Bedenkt man, dass es im Jahr 2019 ca. 2,6 Mio. Elternteile in Deutschland betraf (ca. 2,2 Mio. Frauen und 407.000 Männer)[2], entspricht das über 1 Mio. Menschen, die von Armut bedroht oder bereits betroffen sind. Umso drängender ist es, Menschen mit hoher familiärer Verantwortung und häufig auch finanzieller Not, eine berufliche Perspektive zu bieten. Ein Projekt, das hier Abhilfe schafft, ist DUETT. Das durch das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren

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